Project description:Eine Strategie zur Umsetzung einer nachhaltigen Bioökonomie muss neben disziplinären und technischen Zielvorstellungen auch den gesellschaftlichen Wandel einplanen und vorbereiten. Eine zukunftsfähige politische Strategie muss also neben dem techno-ökonomischen Wissen ebenso solches Wissen fördern, welches es Produzenten und Konsumenten ermöglicht, nicht-nachhaltige Verfahren und Verhaltensweisen nicht nur zu reduzieren, sondern radikal zu verändern. Dazu gehören neben den technologischen Fertigkeiten auch ein interdisziplinäres Verständnis systemischer Zusammenhänge, demokratisch legitimierte Zielvorstellungen sowie die notwendigen Fähigkeiten, um diese Ziele partizipativ umzusetzen. Nur durch die Anerkennung und gezielte Förderung dieses als dediziert bezeichneten Wissens können nachhaltige Veränderungen erwachsen. Der Beitrag ergänzt das evolutionsökonomische Konzept des wissensbasierten Wandels durch Ansätze aus den Nachhaltigkeitswissenschaften. Konkret werden die besonderen Eigenschaften dieses dedizierten Wissens diskutiert, wodurch nicht zuletzt eine Grundlage für neue Ansätze in der Bioökonomiepolitik geschaffen wird.
Project description:Hintergrund Mit dem Beginn der COVID-19-Pandemie wurde weltweit über das Phänomen der rückläufigen Einweisungen von Herzinfarktpatienten berichtet. In dieser Metaanalyse wird die Häufigkeit der Vorstellungen von STEMI- und NSTEMI-Patienten in Deutschland während und vor der COVID-19-Pandemie analysiert. Methoden Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche mit den Suchbegriffen „COVID“ und „myocardial infarction“ oder „STEMI“ oder „NSTEMI“ und „Germany“ in PubMed, Web of Science und Embase. Ergebnisse Basierend auf unserer Suchstrategie, konnten aus 40 identifizierten Studien 5 in unsere Metaanalyse aufgenommen werden. Diese ergab, dass die Häufigkeit der Krankenhauseinweisungen von Patienten mit akutem Myokardinfarkt in Deutschland während der Pandemie signifikant reduziert war (Inzidenzratenverhältnis [Incidence Rate Ratio, IRR] = 0,849, 95%-Konfidenzintervall: 0,827–0,872). Dies traf sowohl auf Patienten mit STEMI (IRR = 0,875, 95%-Konfidenzintervall: 0,837–0,914) als auch auf Patienten mit NSTEMI (IRR = 0,760, 95%-Konfidenzintervall: 0,633–0,911) zu. Schlussfolgerung In der vorliegenden Metaanalyse konnten wir zeigen, dass auch in Deutschland während der COVID-19-Pandemie die Häufigkeit der Krankenhauseinweisungen von Herzinfarktpatienten drastisch rückläufig war. Während der noch andauernden Pandemie ist es essenziell, die Bevölkerung weiterhin über die Symptome eines Herzinfarktes und die Dringlichkeit der akuten medizinischen Versorgung zu informieren und aufzuklären, um einer potenziellen Gefährdung von Herzinfarktpatienten vorzubeugen. Zusatzmaterial online Die Online-Version dieses Beitrags (10.1007/s12181-021-00479-4) enthält eine ausführlichere Darstellung der Vorgehensweise, Methoden und Limitationen. Beitrag und Zusatzmaterial stehen Ihnen auf www.springermedizin.de zur Verfügung. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“.
Project description:Die Chemo-Immuntherapie ist der Standard in der Erstlinienbehandlung von CLL-Patienten ohne del17p- oder TP 53-Mutation; körperlich fitte Patienten werden mit Fludarabin, Cyclophosphamid und Rituximab (FCR)1 behandelt. Aufgrund des hohen Risikos von schweren Neutropenien und Infektionen mit FCR muss bei Patienten im Alter von >65 Jahren Bendamustin und Rituximab (BR) in Betracht gezogen werden. Diese konventionellen Chemo-Immuntherapien sind jedoch mit Nebenwirkungen verbunden, die durch die eher unspezifische Wirkungsweise der Chemotherapie verursacht werden. Es besteht daher ein dringender Bedarf an Alternativen, insbesondere an chemotherapiefreien Regimen. In der Erstlinienbehandlung von älteren Patienten mit CLL und Begleiterkrankungen ist der Anti-CD20-Antikörper Obinutuzumab die neue Standardtherapie. In der CLL11-Studie erwies sich die Kombination von Obinutuzumab mit Chlorambucil als sicher und führte zu deutlich verbesserten Ansprechraten und PFS-Zeiten im Vergleich zu Chlorambucil allein oder kombiniert mit Rituximab. Der BCL2-Antagonist Venetoclax (GDC-0199/ABT-199) zeigte bei Patienten mit rezidivierter und refraktärer CLL eine auffällige Aktivität mit Tumorlysesyndrom als dosislimitierender Toxizität. 400mg Venetoclax wurde als eine sichere und wirksame Dosis ermittelt. Mehrere Patienten, die mit der Kombination aus Venetoclax und Rituximab bei rezidivierter refraktärer CLL behandelt wurden, erreichten sogar MRD-Negativität. Die FDA hat Venetoclax am 12. April 2016 für die Behandlung der rezidivierten CLL mit 17p/TP53 zugelassen. Daher haben Venetoclax plus CD20-Antikörper-basierte Kombinationen das Potenzial, in der Erstlinientherapie der CLL höhere Raten an MRD-Negativität zu erzielen und gleichzeitig niedrigere Raten an Toxizitäten zu induzieren, sodass eine Chemotherapie ersetzt werden könnte. Darüber hinaus zeigten Venetoclax und Obinutuzumab in einer präklinischen Studie an einem murinen Non-Hodgkin-Lymphom-Xenograft-Modell eine synergistische Aktivität und in einem CLL-Lymphknotenmodell eine additive Aktivität. Die Kombination scheint in der Erstlinienbehandlung von CLL-Patienten mit koexistierenden Erkrankungen verträglich zu sein, während das Toxizitätsprofil beider Medikamente mit dem der derzeit in der Behandlung der CLL eingesetzten Chemotherapien vergleichbar ist. Daher sollte in der GAIA/CLL13-Studie geprüft werden, ob Rituximab durch Obinutuzumab in Kombination mit Venetoclax ersetzt werden kann. Ibrutinib, ein selektiver, irreversibler, niedermolekularer Inhibitor der Bruton-Tyrosinkinase (BTK), zeigte ein hervorragendes Ansprechen und ein sicheres Toxizitätsprofil auch in Kombination mit BR. Ibrutinib ist sowohl für die Behandlung der rezidivierten CLL als auch für die Erstlinientherapie der CLL von der FDA und EMA zugelassen (29. April 2016). Die Kombination von Ibrutinib und Venetoclax zeigte Synergie in primären CLL-Zellen. Folglich ist das Ziel der aktuellen Studie zu evaluieren, ob die Chemo-Immuntherapie in der Erstlinienbehandlung von körperlich fitten Patienten bei CLL durch Kombinationen dieser zielgerichteten Medikamente mit Anti-CD20-Antikörpern ersetzt werden kann. Quelle: https://https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02950051
Project description:Berichte über besorgniserregende Rückgänge bei den Klinikaufnahmen von Patienten mit akutem Herzinfarkt nehmen in der COVID-19-Pandemie zu.
Project description:EinleitungVoraussetzung für die Approbation im Rahmen der neuen Psychotherapeutenausbildung ist u.a. das Bestehen einer anwendungsorientierten Parcoursprüfung. Da diese Prüfung von Lehrenden und Studierenden als Herausforderung angesehen wird, wurde eine Kurzform der Parcoursprüfung im Rahmen einer Modulprüfung des MSc-Studiengangs Psychologie eingeführt und evaluiert.MethodeFür die 15-minütige Parcoursprüfung wurden 9 Kompe-tenzbereiche basierend auf praxisorientierten Psychotherapieseminaren entwickelt, von denen 2 jeweils geprüft wurden. Zur Standardisierung der Benotung wurde ein Bewertungsbogen konzipiert. Eine Mitarbeiterin erhielt ein Training als Simulationspatientin. Für die Evaluation wurde ein Fragebogen entwickelt, welcher u.a. die Umsetzbarkeit und das subjektive Erleben dieses Prüfungsformats aus der Sicht der an der Prüfung beteiligten Personen erfasst.Ergebnisse14 Prüfungskandidierende ließen sich durch 3 Prüfende prüfen. Die Gesamtdurchschnittsnote betrug 1,19 (Bereich: 1,0-2,3). Die Auswertung der Fragebögen zeigte, dass alle drei Gruppen die Prüfung als geeignet, die praktischen Fertigkeiten abzubilden, objektiv und praxisnah empfanden. Von den Prüfungskandidierenden gaben 50% an, dass die Prüfung sie gestresst habe, während die Simulationspatientin sich nie und die Prüfenden sich gar nicht (78%) oder kaum (22%) gestresst fühlten.DiskussionDie Ergebnisse dieser Pilotstudie weisen auf eine gute Umsetzbarkeit der Parcoursprüfung hin, wenngleich sie auch mit Stress für die Prüfungskandidierenden verbunden war. Die Pilotstudie wird limitiert durch eine kleine und wahrscheinlich verzerrte Stichprobe (motivierte Studierende) ohne Vergleichsgruppe. Abschließend werden die Vor- und Nachteile dieses Prüfungsmodells kritisch diskutiert.